Die Sache mit der Umsatz Voranmeldung


Dieser Artikel betrifft das Umsatz Programm zur Buchhaltung.

Wenn man nur einmal im Jahr mehr oder minder schnell alle aufgelaufen Belege aus dem Schuhkarton holen und unter einem großen Strich zusammen zählen müsste, die wenigsten Selbständigen würden sich über die Buchhaltung beschweren.

Leider könnte es ja nicht weiter davon entfernt sein, zumindest wenn man oder frau monatlich und pünktlich die Umsatzsteuervoranmeldung abgeben muss.

Jetzt hocken einem zusätzlich auch noch die GoBD im Nacken, so dass man noch zeitnaher und noch fehlerfreier seinen Pflichten nachkommen muss.

Umsatz nimmt einem dabei eine Menge Arbeit ab und gibt einem wertvolle Lebenszeit zurück. Allerdings kann das nur klappen, wenn auch ein paar grundlegende Bedingungen erfüllt werden.

VORAUSSETZUNGEN


  • Buchungen müssen stimmen
    Posten müssen im richtigen Jahr in der richtigen Abrechnung verbucht worden sein. Umsatz filtert bei der Auswahl der Abrechnung bewusst nicht nach Datum, da es vorkommen kann, dass Posten mit abweichenden Datum bei einer Voranmeldung mit späteren Datum berücksichtigt werden müssen usw.

  • Steuern müssen stimmen
    Für die Voranmeldung in Deutschland müssen bis zu 31 (sic!) Steuern/Steuerarten berücksichtigt werden, bei den ganzen 13b Geschichten wird oft erst oben draufgerechnet und dann wieder unten abgezogen; um das mal ganz flapsig auszudrücken. Bei Abschreibungen oder Bewirtungskosten wird die Vorsteuer komplett abgezogen, bei Telefonrechnungen oft nur die Hälfte und die Liste solcher Dinge ist lang. Man muss also eine Menge berücksichtigen. Umsatz kommt mit nach Einnahmen und Ausgaben sortierten voreingestellten Steuern, die so beschrieben sind, dass sie den Feldern der Voranmeldung entsprechen und im Hintergrund hängt eine gewaltige Menge an diesen Steuern, damit sie bei der Voranmeldung oder einer Gewinnermittlung (EÜR) richtig verwendet werden. Auch können einzelne Posten (im 'Optional' Reiter in der Posten Ansicht) explizit von einer Voranmeldung ausgenommen werden.

  • Rubriken müssen stimmen
    Die Voranmeldung ist in 14 unterschiedliche Rubriken gegliedert und darunter sind auch ein paar Exoten, die die wenigsten benötigen. Um die Voranmeldung übersichtlicher zu gestalten, können Rubriken (in den 'Erweiterten' Einstellungen) ausgenommen werden. In der Umkehrung heißt dies natürlich, dass diese angehakt sein müssen, um berücksichtigt zu werden. Als Standard werden erst einmal alle berücksichtigt.

Das Erstellen einer Voranmeldung aus vorhanden Buchungen (Posten) ist ein Kinderspiel. Es wird immer die Voranmeldung für eine ausgewählte Abrechnung erstellt. Aus dem Grund sollte (eher: muss) der Zeitraum solch einer Abrechnung auch auch dem Voranmeldungszeitraum entsprechen.

VORGEHEN


  • Zeitraum auswählen
    Das passende Jahr und die passende Abrechnung auswählen

  • Voranmeldungsansicht auswählen
    » Assistent » Voranmeldung verwalten

Umsatz rödelt dann - je nach Datenmenge - ein wenig herum und spuckt dann die für die Voranmeldung benötigten Zahlen aus.

Die in den eckigen [Klammern] sind die wichtigen, bzw. die, die du eintippen musst.

ELSTER



Wer keine Lust auf selber Tippen hat und in Deutschland wohnt, der verwendet den 'Teilen' Knopf in der Mitte der Werkzeugleiste, um seine Daten an das Winston.app oder das Steuererklärung.app zu senden. Diese Programme können (nach dem einmaligen Einrichten) die Zahlen direkt an die ELSTER schicken, so dass die Sache mit der abgegebenen Voranmeldung im Grunde nur zwei bis drei Klicks sind.

  • Winston.app
    Damit der Datenaustausch mit Winston.app klappt, muss Winston gemäß der Winston Anleitung eingerichtet und der sogenannte 'Ausgangskorb' aktiviert sein. In Umsatz muss in den 'Erweiterten' Einstellungen die sogenannte 'ELSTER-Nummer' angegeben sein.

  • Steuererklärung.app
    Damit der Datenaustausch mit Steuererklärung.app klappt, muss Steuererklärung gemäß der Steuererklärung Anleitung eingerichtet sein. In Umsatz muss in den 'Erweiterten' Einstellungen die sogenannte 'ELSTER-Nummer' angegeben sein.

  • ELSTER-Nummer
    Die ELSTER-Nummer wird für das Senden der Daten an Winston.app oder Steuererklärung.app benötigt. Die ELSTER-Nummer wird aus der Steuernummer und den Ordnungszahlen des jeweiligen Bundesland und des zuständigen Finanzamtes nach einem bestimmten Schema generiert. Diese 'ELSTER-Nummer' hat nichts mit den Identifikationsnummern zu tun. Am einfachsten ist es, die ELSTER-Nummer direkt aus der Winston.app oder der Steuererklärung.app Zwischenablage zu kopieren, denn dort muss sie an Hand von ausgewähltem Bundesland und Finanzamt eh vorher angelegt worden sein.

Bei Bedarf kann mit Hilfe des Steuererklärung.app auch eine Zusammenfassende Meldung (ZM) erstellt und an die ELSTER übermittelt werden; diese Option steht nur zur Verfügung, wenn auch passende Buchungen in den jeweiligen Abrechnung vorhanden sind.

GoBD UND BERICHTIGUNGEN



Die Sache mit den GoBD hat auch Auswirkungen auf die Voranmeldung - oder genauer: Die (erstellte) Voranmeldung hat Auswirkungen auf Buchungen in Umsatz.

Laut den GoBD dürfen nämlich bereits zur Voranmeldung verwendete Posten nachträglich nicht mehr bearbeitet und schon gar nicht mehr gelöscht werden. Dies kann Auswirkungen in Umsatz auf berichtigte Voranmeldungen haben. Es können jederzeit berichtigte Voranmeldungen mit Umsatz erstellt werden, solange eine Voranmeldung nicht als final erstellt und verbucht markiert wurde.

Dieses Verbuchen hat zwei Gründe, bzw. Auswirkungen auf die Buchhaltung ins Umsatz. Der erste ist, dass ab dem Moment eine Berechnung als 'gesperrt' gilt; Posten dürfen also weder bearbeitet, noch gelöscht werden.

Der zweite ist, dass die Zahlen aus der verbuchten Voranmeldung bei der Gewinnermittlung (somit der Steuererklärung) berücksichtigt werden.

GEWINNERMITTLUNG



Die Zahlen, die bei den Voranmeldung rauskommen, werden bei der Gewinnermittlung und somit der Steuererklärung wieder benötigt.

Wer ein anderes Buchhaltungsprogramm bisher gewohnt war, muss an dieser Stelle aufpassen. Umsatz schreibt diese Zahlen (Erstattung, Zahlung) nicht als Einnahmen und Ausgaben in die nächste Abrechnung, das dies, wenn man nicht selber dran denkt, bei der Gewinnermittlung im darauffolgenden Jahr unter Umständen zu Fehlern führen kann.

Umsatz verwendet stattdessen die verbuchten Zahlen aus den Voranmeldungen direkt für den Steuerbericht und die Gewinnermittlung (EÜR). Somit werden dann auch nur die berücksichtigt, die tatsächlich als vom Finanzamt nicht beanstandet verbucht wurden.

In der Umkehrung bedeutet dies, dass Voranmeldungen in Umsatz erst dann verbucht werden dürfen, wenn sie nicht mehr berichtigt werden müssen.

Zu grundsätzlichen Dingen mit den Steuern und der Voranmeldung gibt es einen eigenen Artikel und ein ganzes Kapitel im iBook.